Die
Rallye hat sich gegenüber früheren Zeiten stark verändert.
War sie ursprünglich eine Sternfahrt, in der das Team weite Strecken
(meist über 1000km) zurücklegen musste, so wird heute auf Kompaktheit,
kurze Wege und niedrige Kosten geachtet.
Man unterscheidet zwei Arten von Rally`s, die klassische Rallye mit
verschiedenen Sonderprüfungen (SP oder
WP), Transportetappen (TE) und eventueller
Orientierungsetappen (OE) mit einem Rallyezentrum
und Fahrerlager in der näheren Umgebung des Rallyegeschehens und den
Rallyesprint, bei dem eine WP mehrmals gefahren
wird. Da das Fahrerlager meist in unmittelbarer Nähe ist, entfallen
lange Transportetappen über öffentliche Straßen.
Wie läuft denn nun so eine Rallyeveranstaltung ab?
Nachdem man im Rallyezentrum angekommen ist und sein Rallyefahrzeug
mit den erforderlichen Ersatzteilen und Reifen im Fahrerlager verstaut
und das Zugfahrzeug nebst Anhänger auf dem dafür vorgesehenen
Platz abgestellt hat, begibt man sich zur Papierabnahme.
Man bekommt Unterlagen für die technische
Abnahme und diese sollte zügig an dem dafür vorgesehenen
Platz durchgeführt werden. Nach erfolgreicher
technischer Abnahme geht man wieder zur Papierabnahme
und holt sich sein Bordbuch ab. I.d.R. kann
man anschließend mit Beifahrer und Fahrzeug zur Besichtigungstour
starten. Die komplette Rallyestrecke wird nach Vorgaben des Bordbuches
abgefahren und man kann die WP`s besichtigen
und einen Aufschrieb erstellen. Aber aufpassen,
sowohl auf den TE`s wie auch auf den WP`s
gilt die StVO und da die WP`s zu dieser
Zeit noch nicht abgesperrt sind, muss mit Gegenverkehr gerechnet werden.
Die Besichtigungsfahrt wird auf der Bordkarte
abgestempelt. Wieder im Rallyezentrum zurück, kann man sich über
Startzeiten, Starterlisten und Ähnliches informieren. Auch hält
der Fahrtleiter eine Fahrerbesprechung ab, bei der auf Besonderheiten hingewiesen
wird. Die Teilnahme an der Fahrerbesprechung ist Pflicht für das Team.
Pünktlich zur persönlichen Startzeit muss man sich an der
ersten Zeitkontrolle (ZK) einfinden und
die Bordkarte exakt stempeln. Im Bordbuch findet man alle Zeitvorgaben
für die TE`s und man muss rechtzeitig
an der nächsten ZK, kurz vor der ersten
WP,
eingetroffen sein und seine vorgegebene Sollzeit stempeln. Zwischen WP-ZK
und WP-Start ist die Zeit neutralisiert
und am WP-Start bekommt man die nächste
Zeit in die Bordkarte eingetragen. Zu dieser
Zeit wird man vom Starter gestartet und man hat die nun folgende WP
auf Bestzeit (eventuell Sollzeit) zu fahren. Das WP-Ziel
ist
fliegend zu durchfahren und an der darauffolgenden Durchgangskontrolle
(DK) muss man anhalten und bekommt einen
Kontrollstempel. Je nach Aufgabenstellung begibt man sich nun auf dem vorgeschriebenen
Weg zur nächsten WP oder zurück
ins Rallyezentrum. Am Ende der Veranstaltung wird von der Zeitnahme die
Bordkarte
kontrolliert und Zeitabweichungen werden mit Strafpunkten belegt. Das Rallyefahrzeug
wird im Parc Fermè abgestellt und nach
Ablauf der Protestfrist und erfolgter Auswertung
aller gefahrener WP-Zeiten findet die Siegerehrung
statt.
Welche
Voraussetzungen muss der Fahrer / Beifahrer erfüllen?
Der Fahrer muss mindestens 18 Jahre alt sein und mindestens seit 6
Monaten im Besitz eines gültigen Führerscheins der Klasse B (Klasse3)
sein. Der Beifahrer muss mindestens 14 Jahre alt sein. Bei Minderjährigen
muss eine schriftliche Erlaubnis eines Erziehungsberechtigten vorliegen.
Man kann mit Tagesausweis fahren, ein DAM-Sportfahrerausweis
ist jedoch empfehlenswert. Inhaber eines DAM-Sportfahrerausweis
bekommen eine Ermäßigung auf das Startgeld und sparen sich die
Kosten für einen Tagesausweis.
Geprüfte Sturzhelme und Fahreranzüge (Fia-Norm 1986 bzw.
8856-2000) sowie ein KNR-System (zB. H.A.N.S.) für Fahrer und Beifahrer
sind Pflicht.
Welches Fahrzeug brauche ich?
An NAVC Rallyeveranstaltungen darf jeder PKW ohne Altersbeschränkungen
teilnehmen. Das Fahrzeug muss der StVZO entsprechen und ordnungsgemäß
versichert und mit schwarzen oder roten 07er Kennzeichen, entsprechende
ausländische Zulassungen für Teilnehmer mit Wohnsitz im Ausland,
versehen sein. Bei Veranstaltungen, die nicht auf öffentlichen Strassen
stattfinden, entfällt die Zulassungspflicht, wenn der Veranstalter
dies in der Ausschreibung angegeben hat.
Als Sicherheitseinrichtung ist ein Überrollkäfig mit Flankenschutz,
ein im vorderen Bereich des Fahrgastraumes untergebrachter 2KG Feuerlöscher,
Hosenträgergurte und Verbundglasfrontscheibe vorgeschrieben. Zusätzlich
sollten Splitterschutzfolien auf den Seitenscheiben angebracht werden.
Weitere Vorschriften siehe Fahrzeugbestimmungen
und
was kostet das Ganze?
Einen Fahreranzug gibt es neu schon ab ca. 375.- Euro (z.B. Sandtler,
wer günstigere kennt bitte eintragen) und geprüfte Sturzhelme
mit H.A.N.S.-Clips gibt es ab ca 300.- Euro. Ein H.A.N.S. System gibt es
ab ca. 280.- Euro.
Einen Preis für ein gebrauchtes, fertiges Rallyefahrzeug zu nennen
ist natürlich schwierig, da sind die Ansprüche doch sehr unterschiedlich.
Aber so ab 3000Euro wird man schon was Brauchbares finden. Man sollte auch
mal einen Blick in einen Katalog für Sport- und Zubehörteile
werfen, damit kann man sich auch einen Überblick über zu erwartende
Kosten verschaffen.
Das Nenngeld für eine Rallye beträgt etwa 120-150 Euro, dazu
kommen noch die Spritkosten für die Anfahrt und für das Rallye
Auto.
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